Alternative Anlagen zu Immobilien können Aktien, Anleihen, Investmentfonds, ETFs, Rohstoffe und Währungen sein. 2021 waren in Deutschland mehr als 12 Millionen Bürger in Wertpapiere, aktienbasierten ETFs oder Aktienfonds investiert. Im Trend liegen jedoch auch ganz andere Investitionsmöglichkeiten: Uhren. Die Wertsteigerungen einiger Modelle sind mit mehr als 50 Prozent innerhalb weniger Jahre beeindruckend.
Sind alle Armbanduhren als Wertanlage geeignet?
Bei der Suche nach Armbanduhren als Wertanlage gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Erstens ist es wichtig, auf die allgemeine Qualität der Konstruktion der Uhr zu achten. Gute Materialien und Handwerkskunst sind entscheidend für eine Uhr, die viele Jahre lang halten und als Kapitalanlage dienen kann.
Wer eine Uhr kaufen und als Wertanlage nutzen möchte, sollte dabei einige Kriterien berücksichtigen. Neben der Marke und der Seltenheit der Uhr, ist auch der Zustand relevant. Großen Einfluss hat auch das verwendete Uhrwerk. Wurde es durch in liebevoller Handarbeit in einer der bekannten Manufakturen in der Schweiz oder beispielsweise in Glashütte hergestellt, kann sich das positiv auf die Wertstabilität der Uhr auswirken.
Diese Marken und Modelle lassen Sammlerherzen höher schlagen
Luxusuhrenmarken wie Rolex und Patek Philippe behalten ihren Wert im Laufe der Zeit eher und können je nach Modell sogar im Preis steigen. Vor allem Vintage-Stücke sind unter Sammlern äußerst beliebt und können ihren Wert bei guter Pflege innerhalb weniger Jahre häufig um mehr als 50 Prozent steigern.
Zugleich sind auch einige der modernen Luxusuhrenhersteller wie Hublot und Omega dafür bekannt, dass sie aufgrund ihrer Popularität an Wert gewinnen. Limitierte Editionen sind ebenso begehrt. Wer beispielsweise eine Damen Smartwatch von Caviat erwerben möchte, muss für die streng begrenzte Auflage abhängig vom gewählten Design (insgesamt sind vier Luxusdesigns erhältlich) bis zu 40.000 Euro investieren.
Auch andere traditionsreiche Uhrenhersteller TAG Heuer haben eine eigene Smartwatch-Kollektion aufgelegt. Wer eines der Modelle erwerben möchte, muss beispielsweise für die Connected Full Diamonds ca. 190.000 Schweizer Franken zahlen. Auch das Modelabel Hermès hat seine Liebe zu den smarten Zeitmessern erkannt und gemeinsam mit Apple eine eigene Edition auf den Markt gebracht. Unter Sammlern ist diese Uhr äußerst begehrt und trotzdem (noch) erschwinglich. Abhängig vom gewählten Armband kostet sie beispielsweise zwischen ca. 1.650 Euro und über 2.000 Euro.
Uhren oder Wertpapiere: Was ist die bessere Investition?
Das Investment in einen besonderen Zeitmesser oder in Wertpapiere sind nicht miteinander vergleichbar. Während es sich bei Uhren um Sachwerte handelt, sind Aktien physisch nicht greifbar. Wer in Unternehmensanteile investieren möchte, benötigt dafür ein Depot, muss sich jedoch um die Lagerung keine Gedanken machen, da die Titel digital hinterlegt werden. Anders hingegen beim Investment in Uhren, denn die wertvollen Schmuckstücke sollten möglichst sicher (am besten in einem Tresor) verwahrt werden. Wer ihn noch nicht zu Hause hat, muss mit zusätzlichen Investitionsaufwendungen rechnen. Gleiches gilt auch für die Aufbewahrung in einem Bankschließfach.
Beide Investitionen, Wertpapiere und Uhren, bergen das Risiko eines Wertverlustes. Dennoch dürfen sich Wertpapier-Inhabende häufig über einen zwischenzeitlichen Geldregen freuen, wenn beispielsweise Dividenden ausgeschüttet werden. Erlöse aus dem Besitz von Uhren gibt es nur dann, wenn sie tatsächlich verkauft oder beispielsweise vermietet werden. Letzteres kann jedoch durch die Nutzung zur Wertreduktion führen.
Experten empfehlen Diversität beim Investment
Das Risiko branchenübergreifend und mit verschiedenen Investitionsprojekten zu streuen – so lautet die häufige Empfehlung von Finanzexperten. Deshalb kann sich der Kauf von Wertpapieren UND Uhren ebenso lohnen wie die Ergänzung durch ETFs und andere Finanzprodukte. Auf diese Weise streuen Investierte das Risiko. Befindet sich der Wertpapiermarkt beispielsweise im Abwärtstrend und verlieren die Aktien im Depot deshalb an Wert, zeigen sich Sachwerte wie Uhren oder Edelmetalle (vor allem Gold) als besonders wertstabil und krisensicher. Eine regelmäßige Kontrolle der Erträge und, falls notwendig, eine neue Ausrichtung/Gewichtung sind ebenfalls entscheidend für den langfristigen Investitionserfolg.