Eine energetische Altbausanierung steigert nicht nur den allgemeinen Wohnkomfort, sondern sorgt auch für Energieeffizienz und optimale Wärmedämmung. Gerade der alte Charme lässt sich perfekt mit modernem Komfort kombinieren. Du sparst Kosten und ist dein Haus optimal gedämmt, kann es die Ökobilanz eines Passivhauses vorweisen. Eine Sanierung steigert den Immobilienwert, bietet Barrierefreiheit in der Zukunft und eine Senkung der Heizkosten.
Bei der Sanierung deines Hauses kommt es auf die richtige Reihenfolge an, denn solltest du dich vertun, kann es zu Verzögerungen führen und die Arbeit wird oft teurer als geplant. Doch wo fängst du an und auf welche Reihenfolge solltest du bei der energetischen Sanierung deines Gebäudes achten, um eine gute Ökobilanz zu erzielen?
Bestandsaufnahme aller Mängel und darauffolgende Planung
Bevor du mit der Planung beginnst, lasse dein Gebäude auf jegliche Mängel und Wärmebrücken untersuchen. Ursachen von Feuchteschäden müssen ebenfalls im Rahmen einer Sanierung behoben werden. Hier ist es ratsam, die Meinung mehrerer Experten und einem Energieberater zu Rate zu ziehen. Denn häufig sind Schäden versteckt und einem Laien fallen diese gar nicht erst auf.
Hast du dir einen Experten zur Sanierung deines Gebäudes ausgewählt, erstellt dieser einen individuellen Sanierungsplan für dich. Dieser erörtert persönliche Wünsche, energetische Notwendigkeiten und das Budget für dein Vornehmen. Der Berater berücksichtigt ebenfalls wichtige Rechtsvorschriften bei der Sanierung. Die Beratung durch einen Energieberater und das Erstellen deines Sanierungsplanes werden staatlich gefördert. Unabhängig von einem Sanierungsplan lässt sich die Reihenfolge einer energieeffizienten Sanierung am besten “von oben nach unten” verdeutlichen.
Abbauen und entrümpeln
Häufig sind Laien an dieser Stelle zu zaghaft. Sie reißen erst hier eine Holzverkleidung raus, dann einen Teil der Elektroleitungen, während die alten Fliesen an der Wand verweilen. Dies ist nicht nur kontraproduktiv, sondern es kostet auch unendlich viel Zeit, den Bauschutt Stück für Stück zu entsorgen und etliche Trips zum Recyclinghof.
Am besten holt man sich auch hier den Profi zur Hilfe und lässt den gesamten Bauschutt auf einen Schlag entsorgen. Dies spart dir ebenfalls die Mühe, diversen Schutt selbst an der richtigen Stelle abzuladen, was nicht immer ganz einfach ist, wenn man sich den genauen Regelungen zur Entsorgung nicht bewusst ist. Über eine ortsbezogene Suche wie „Entrümpelung Düsseldorf“ findest du schnell einen passenden Fachbetrieb in deiner Nähe.
Wärmedämmung des Daches
Ein ungedämmtes Dach verliert bis zu 30 Prozent der Heizwärme. Im Sommer heizt ein Dachboden ohne Dachdämmung zudem stark auf. In manchen Fällen muss auch eine neue Dacheindeckung vorgenommen werden und womöglich müssen Gauben eingebaut oder Dachsparren erneuert werden. Auch ein Dachausbau zur Anbringung der Dachinnenverkleidung oder Verlegung des Bodenbelags sind in diesem Rahmen möglich.
Die Art der Dämmung ist abhängig von der Bauweise des Dachstuhls. Die beliebtesten Dämmarten sind Untersparrendämmung, Aufsparrendämmung und Zwischensparrendämmung. Durch eine Dachdämmung sparst du Energiekosten, denn dein Dach ist nun optimal gedämmt und verliert keine Heizwärme mehr.
Isolierung der obersten Geschossdecke
Sollte sich unter dem Dach kein Wohnraum befinden oder geplant sein, ist es auf jeden Fall sinnvoll, die oberste Geschossdecke zu isolieren. So werden darunterliegende Wohnräume gegen Kälte geschützt. Dies ist eine eher einfache Maßnahme und kann in manchen Fällen mit günstigen Dämmplatten aus Styropor selbst durchgeführt werden. Ansonsten ist die Einblasdämmung eine beliebte Methode, da sie schnell umsetzbar und mit niedrigen Kosten verbunden ist. Welche Methode für dein Gebäude geeignet ist, wird schon im Sanierungsplan vermerkt.
Gleichzeitig erfüllst du mit der Isolierung die Auflagen des dem seit 1.11.2020 in Gesetz getretene Gebäudeenergiegesetzes, welches vorschreibt, dass bei sämtlichen ungenügend gedämmten Dachböden eine dämmtechnische Nachrüstung erforderlich ist.
Fenster und Türen sanieren oder ersetzen
Durch alte Fenster und gegebenenfalls Türen entflieht einiges an Heizwärme und sie bieten in den meisten Fällen keine ausreichende Wärmedämmung. Fenster können modernisiert und mit extra Zusatzscheiben versehen werden, um die Luftdichtigkeit wiederherzustellen. Werden die Fenster ganz ersetzt, bieten die neuen Fenster exzellente Wärmedämmung und zusätzlichen Schutz vor Schall.
Im Allgemeinen entscheiden sich die Mehrheit der Menschen für Fenster mit einer Dreifachverglasung, welche den besten Wärmeschutz bieten. Auch bei dem Rahmen des Fensters muss der Wärmedurchgangskoeffizient beachtet werden und sie sollten völlig versiegelt sein.
Dämmung der Kellerdecke
Laut dem Gebäudeenergiegesetz gilt ein maximaler U-Wert von 0,30 W/m2K für die Dämmung der Kellerdecke. Zusätzlich verhindert die Dämmung einer Kellerdecke kalte Fußböden und verbessert den Wohnkomfort. Solltest du eine Fußbodenheizung besitzen, wird die Vorlauftemperatur durch die Dämmung reduziert. Dein Baumaterial sollte mindestens 12 Zentimeter dick sein, wobei jeder zusätzliche Zentimeter besseren Wärmeschutz zu geringen Materialkosten bietet.
Die Fassade isolieren
Bist du dabei, deine Außenwände zu renovieren, solltest du sie schon aus Kostengründen am besten gleich dämmen lassen. Eine Fassadendämmung kostet im Vergleich zu den anderen Maßnahmen mehr, vermindert jedoch den Heizwärmeverlust über die Fassade erheblich. Das beliebteste System zur Isolierung der Außenwände ist das Wärmedämm-Verbundsystem aus Hartschaum- und Mineralwollplatten. Es ist ein äußerst resistentes Material und schützt die Bausubstanz durch die Fassadendämmung vor Feuchtigkeit, Schimmel- oder Algenbefall und Temperaturschwankungen und sorgt somit für ein behagliches Klima.
Heizung sanieren oder ersetzen
Das Gebäudeenergiegesetz schreibt vor, dass alle Heizkessel, die über 30 Jahre alt sind und über keine Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik verfügen, ausgetauscht werden müssen. Du kannst versuchen, die Anlage durch den Einbau eines neuen Brennwertkessels in Kombination mit Solarenergie effizienter zu machen. Ansonsten hast du die Wahl eines neuen Heizsystems, um den Energieverbrauch zu senken. Dies kann eine Solar- oder Photovoltaikanlage zur Warmwasserbereitung und Unterstützung der Heizung sein, welche den Energieverbrauch bis zu 20 Prozent senken. Auch Erdwärmepumpen werden immer beliebter und bieten bei einem Wärmebedarf von 15.000 kWh ein jährliches Ersparnis von rund 825 €.