Da in Deutschland für jeden Bürger eine Pflicht herrscht, krankenversichert zu sein, ist die Suche nach einer passenden Krankenkasse unerlässlich. Doch gerade den Privatier kostet die Suche sprichwörtlich Nerven, wo sie nicht nur ein großes Thema ist, sondern auch einen enormen Kostenblock pro Monat verursachen kann. Denn hier kümmert sich einfach kein Arbeitnehmer darum, dass ein Privatier krankenversichert ist. Hier müssen Privatiers selbst aktiv werden und die Suche kann sich durchaus als aufwendig bezeichnen. Allein schon, wenn es nur um die Wahl zwischen einer gesetzlichen und privaten Krankenversicherung geht. Denn eine spezielle Privatier Krankenversicherung gibt es nicht. Nicht zuletzt sind es auch die bevorstehenden Kosten in der Zukunft, die berücksichtigt werden müssen. Deshalb bieten wir an dieser Stelle einigen Informationen rundum die Krankenversicherungen für Privatiers.
Welche Arten von Krankenversicherungen gibt es für Privatiers?
Eine Gunst des Privatiers ist es, sich die Art der Krankenkasse selbst aussuchen zu können. Während Geringverdiener nicht in den Genuss einer privaten Krankenversicherung kommen können, hat der Privatier also die Wahl der Qual. Er kann seine Krankenversicherung unter gewissen Umständen frei wählen. Hier darf jedoch auch die unterschiedliche Kostenspirale nicht außer Acht gelassen werden, sodass wir an dieser Stelle gerne näher auf diese eingehen wollen und auf die Arten der Krankenversicherungen, die für Privatiers zur Verfügung stehen.
Gesetzliche Krankenversicherung
Es dürfte kein allzu großes Geheimnis sein, dass die GVK, wie die gesetzliche Krankenversicherung abgekürzt wird, eher für eine breite Bevölkerungsdichte infrage kommt. Sie ist auch genau als solche angedacht worden, damit in Deutschland jeder eine bestmögliche Gesundheitsversorgung genießt und sich diese anders als in den USA auch leisten kann. Tatsächlich ist es aber auch so, dass die Anforderungen an eine gesetzliche Krankenversicherung für klassische Arbeitnehmer deutlich geringer sind und häufiger erfüllt werden als die der privaten Krankenversicherungen. Durchschnittlich 89 Prozent aller in Deutschland lebenden Menschen sind im Übrigen in der gesetzlichen Krankenversicherung zu Hause nach Stand von 2019. Dies untermauert nochmals diese Ansicht. Wir erklären hier also gerne, worauf es als Privatier bei den gesetzlichen Krankenkassen ankommt und wie diese ihre Beiträge zusammenrechnen. Damit sollte die Suche nach der für Sie geeigneten Krankenversicherung nicht mehr allzu viel Zeit in Anspruch nehmen.
Beitragshöhe inklusive Pflegeversicherung
Anders als die private Krankenversicherung arbeitet die Solidargemeinschaft einer Krankenversicherung mit gesetzlicher Versicherungspflicht nach dem Einkommen der potenziellen Versicherungsnehmer. Das bedeutet, dass im Augenblick 14,6 Prozent des eigenen Bruttoeinkommens den regulären Monatsbeitrag der Krankenversicherung ausmachen. Jedoch haben Privatier hier natürlich weiterhin einen geringen Nachteil gegenüber all jenen, die arbeiten. Denn hier übernimmt der Arbeitnehmer einen Anteil von 7,6 Prozent (die Hälfte) der gesetzlichen Krankenversicherung. Ein Privatier muss diesen Beitrag komplett allein stemmen. Schauen wir uns an dieser Stelle also nochmals kurz die genauen Zahlen der gesetzlichen Krankenversicherung an und halten fest, was auf einen Privatier zukommen kann.
Wie setzt sich der Beitrag der gesetzlichen Krankenversicherung zusammen?
Ganz gleich, ob aus Zinsen oder Mieteinnahmen, für den Privatier gilt hier der ermäßigte Beitragssatz von derzeit 14,6 Prozent. Selbstverständlich immer vom Bruttoeinkommen / zu versteuerndem Einkommen. Im Anschluss muss ein Privatier natürlich noch die Pflegeversicherung prozentual mit einbeziehen, die derzeit mit Kindern bei 3,05 Prozent und ohne Kinder bei 3,33 Prozent liegt. Zusätzlich liegen die individuellen Zusatzbeiträge der Kasse bei 0,4 bis 1,5 %. Zusammen stehen einem Privatier bei einer gesetzlichen Krankenversicherung also 18 bis 19 Prozent des Bruttoeinkommens als Ausgabe für die GVK bevor. Klassische Arbeitnehmer dürfen sich hier im Gegensatz zum Privatier und Selbstständigen darüber freuen, dass die Arbeitnehmer zwischen 9 und 9,5 Prozent der GVK übernehmen. Dies bringt natürlich hohe Ersparnisse für sie. Dies gilt leider nicht für den Privatier.
GVK Beiträge sind also von folgendem abhängig:
Wie hoch der monatliche Beitrag für einen Privatier bei einer gesetzlichen Krankenkasse also letztlich wird, entscheiden nochmals gewisse Faktoren. Diese haben wir hier kurz als Stichworte aufgeführt, um eine bessere Übersicht zu geben:
- KV-Beitrag 14,6 %
- PV mit Kindern zzgl. 3,05 %
- PV ohne Kindern zzgl. 3,33 %
- Zusatzleistungen (individuelle) 0,4 bis 1,5 %
Im Grunde liegt der Beitrag pro Monat für einen Privatier daher bei circa 18 Prozent bis 19 Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens je nach individuellen Zusatzleistungen.
Mindestbetrag & Höchstbetrag der gesetzlichen Krankenversicherung
Glücklicherweise dürfen Privatiers sich jedoch über den Mindest- und Höchstbetrag bei ihrer potenziellen gesetzlichen Krankenkasse freuen. Denn die Mindestbeitragsgrenze liegt bei 1062 Euro im Monat und erfordert dennoch zwischen 18 und 19 Prozent an monatlichen Ausgaben für die GVK, während bei der Höchstbeitragsgrenze von 4.688 Euro dennoch dieselbe prozentuale Rechnung zu Buche steht. Wer also als Privatier in die gesetzliche Krankenkasse einsteigen möchte, der muss mindestens 200 Euro monatlich einberechnen. Nach oben ist dies mit circa maximal 900 Euro gedeckelt. Während für Arbeitnehmer nur die Höchstbeitragsgrenze und nicht die Mindestbeitragsgrenze gilt!
Private Krankenversicherung
Um die 11 Prozent in Deutschland sind privat krankenversichert. Das liegt nicht zuletzt daran, weil private Krankenversicherung nicht zu Unrecht den Ruf einer kostspieligen Gesundheitsvorsorge im Alltag haben und viele Beiträge sich an vielerlei Faktoren messen. Bei einer privaten Krankenversicherung werden die jeweiligen Beiträge nämlich vor allem nach den individuellen Risiken der Versicherungsnehmer berechnet. Die führt zu unterschiedlich hohen Monatskosten. Auch hier ist als Privatier natürlich wieder der Unterschied der, dass kein Arbeitnehmer einen Teil der Krankenversicherung übernimmt, sodass die Kosten wieder einmal selbst zu stemmen sind. Dennoch spielt es für die privaten Krankenversicherungen keinerlei Rolle, ob ein Privatier 5000 Euro im Monat verdient oder nur 2500 Euro. Wieso das so ist, das erklären wir natürlich gerne!
Beitragshöhe
Bei der Beitragshöhe ist es für potenzielle Versicherungsnehmer nicht immer leicht, eine genaue Summe zu erhalten. Denn die liegen bei privaten Krankenversicherungen bei etwa 300 bis 1000 Euro. Das klingt auf den ersten Blick ja nicht großartig anders, als wenn wir hier den Vergleich zur GVK ziehen würden, aber er ist natürlich auch gemessen am Alter, den Vorerkrankungen bis zum BMI sehr variabel. Hinzu kommt, dass im Alter der monatliche Beitrag aufgrund der erhöhten Risiken immer höher ausfällt. Aufgrund dessen werden beispielsweise folgende Faktoren bei der Berechnung des zu zahlenden Monatsbeitrages bei einer privaten Krankenversicherung berücksichtigt:
- Alter
- BMI
- Vorerkrankungen
- Leistungsumfang
Während Angestellte zwar brutto 62.500 Euro im Jahr verdienen müssen, um überhaupt in den Genuss einer PVK zu gelangen. Für den Privatier sieht es ein wenig anders aus. Denn Freiberufler, Privatiers und Unternehmer sind an diese Versicherungspflichtgrenze nicht gebunden und dürfen sich frei entscheiden, zu welcher Krankenversicherung sie gehen möchten. Somit ist mit einem Gerücht hier im Übrigen auch auf Anhieb aufgeräumt worden. Privatiers sind keineswegs verpflichtet, zur privaten Krankenversicherung überzugehen, aber sie dürfen! Nur der Wechsel zurück in die GKV ist unter Umständen verwehrt. Dies hat den Hintergrund, dass der Staat nicht möchte, dass man sich in jungen Jahren privat versichert und im Alter in die GKV wechselt. Erst wenig zahlen und wenn es teuer wird von der Allgemeinheit zahlen lassen geht nicht.
Private Krankenversicherungen bieten auch einen Basistarif
Natürlich gibt es gesetzliche Vorgaben, die einen gewissen Leistungsumfang auch bei einer privaten Krankenversicherung abdecken. In diesem Fall ist dies bei den privaten Krankenversicherung als Basistarif bekannt. Hierbei darf im Übrigen nicht unerwähnt bleiben, dass dennoch der schnellere Arzttermin garantiert ist. Aber eben nicht das Einzelzimmer oder gar eine Behandlung vom Chefarzt. Hierfür sind die entsprechenden Sonderleistungen zu beantragen, aber das dürfte den meisten Privatiers auch bekannt sein. Denn anhand solcher Sonderleistungen wird eine PVK erst wirklich teuer. Aber Service will bekanntlich auch bezahlt werden. Zwischen Basistarifen und den Premium-Tarifen liegen dann also häufig Welten, aber eben auch Kosten.
Sonderfall Auslandskrankenkasse – die günstigste Privatier Krankenversicherung
Zur privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung gibt es durchaus noch eine Alternative, welche mit der Auslandskrankenversicherung gefunden scheint. Hier muss jedoch sofort erwähnt werden, dass diese in Deutschland nicht greift! Das bedeutet, dass ein Versicherungsschutz in Deutschland eben nicht möglich ist, aber wer kaum hier ist, dem ist diese Versicherungsvariante in jedem Fall zu empfehlen. Denn all jene Privatiers, die ihren Wohnsitz ohnehin im Ausland haben und nur ausgesprochen selten in Deutschland zu Gast sind, sind finanziell gut mit der Auslandskrankenkasse beraten. Denn die Auslandskrankenkasse offeriert sehr preiswertere Tarife.
Beitragshöhe
Um nochmals zu verdeutlichen, wieso Privatiers, die ohnehin kaum in Deutschland sind, durchaus über eine Auslandskrankenversicherung nachdenken sollten, zeigen wir gerne einmal den zu erwartenden Monatsbeitrag auf. Dieser liegt durchschnittlich bei 50 Euro im Monat, was natürlich deutlich geringer ist, als es in Deutschland der Fall ist. Nur sollte dennoch nicht vergessen werden, dass die Auslandskrankenversicherungen keinen Krankenschutz in Deutschland gewähren!
Wobei hier kurz anzumerken ist, dass sich auch schon Auslandskrankenkassen, sogenannte internationale Krankenversicherungen durchaus mit einigen Leistungen auch in Deutschland, wie bei einer Zahnzusatzversicherung gut eignen. Hier muss ein Privatier also genau achten, welche günstigen oder umfassenden Leistungen es für Auslandskrankenkassen zu berücksichtigen gibt.
Welche Privatier Krankenversicherung für welchen Privatier?
Einige Privatiers oder potenzielle Privatiers fragen sich nach all den Informationen jetzt sicher, welche der genannten Krankenversicherungen denn nun tatsächlich für sie zu empfehlen ist. Hierbei müssen jedoch erwähnen, dass es wirklich auf viele Faktoren ankommt, die von Privatier zu Privatier individuell zur Empfehlung dazu gezogen werden müssen. Wir versuchen hier jedoch einmal Licht ins Dunkle zu bringen. Folgendes muss als Privatier daher immer berücksichtigt werden, um eine der beiden genannten Krankenversicherungen ausschließen oder in die engere Auswahl nehmen zu können:
- Das eigene Alter
- Einkommen
- Individuelle Situationen (Krankheitsgeschichte etc.)
Wenn all das berücksichtigt wird, kann man recht zügig eine klare Richtung zur eigenen Krankenkasse erkennen. Was das genau bedeutet, möchten wir an dieser Stelle ebenso klarmachen!
Wann in die gesetzliche Krankenkasse?
Wer Privatier ist oder werden möchte, der muss natürlich recht zügig in Erfahrung bringen, wann es sich lohnt, lieber in die gesetzliche Krankenkasse überzugehen. Wir möchten daher hier nochmals erläutern, wann die gesetzliche Krankenversicherung in jedem Fall ratsam ist.
Niedriges Einkommen
Klar dürfte sein, dass bei einem niedrigen Einkommen auch ein niedriger Beitrag in den gesetzlichen Krankenkassen zu erwarten ist. Dieser liegt mindestens bei 200 Euro, aber höchstens bei 900 Euro (selbst bei höheren Einkommen!). Die prozentuale Berechnung macht es für alle attraktiv, die mit einem geringen Einkommen ihr Leben bestreiten.
Einkommen aus Aktien & Immobilien und hohes Alter
Mieteinnahmen durch Immobilien sind bei der gesetzlichen Krankenversicherung immer beitragspflichtig. Drum ist gerade das Alter eines Privatiers entscheidend, um den Übertritt in die Krankenversicherung der Rentner (siehe KVdR) zeitnah begrüßen zu dürfen, wo Mieteinnahmen und Aktieneinkommen nicht mehr Beitragsberechnung herangezogen werden.
Der monatliche Beitrag für die Krankenversicherung der Rentner ist zudem deutlich erschwinglicher. Denn er berechnet sich nur aus der zu beziehenden Rente und den Einnahmen aus geschäftlicher Tätigkeit.
Hinweis Entnahmestrategie Aktien
Eine kleine Strategie darf hier als Tipp keineswegs fehlen. Denn gerade das Aktienvermögen wird bei der Beitragsberechnung der gesetzlichen Krankenversicherung mit einfließen. Aufgrund dessen ist es ratsam, nur weniger gewinnbringende Aktien zu verkaufen, ehe der Status der Krankenversicherung der Rentner noch nicht erreicht ist. Denn erst mit dem Einzug in diese Krankenversicherung werden hohe Aktiengewinne durch Verkäufe beitragsfrei, sodass keineswegs vorher große Verkaufe stattfinden sollten!
Abgezahltes Eigenheim, geringer Entnahmebedarf
Ein abgezahltes Eigenheim kann die Last eines Privatiers in jedem Fall mildern. Denn die eigenen Lebenshaltungskosten werden durch den Hinweis „abgezahlt“ und ohne „Sanierungsstau“ deutlich verringert. Denn so fallen keine Mietkosten an, was natürlich zugunsten des Privatiers ist. Auf der anderen Seite wäre indes sogar eine Solaranlage eine gute Investition in die Zukunft. Denn so spart ein Privatier auch an den Stromkosten und könnte unter Umständen seine Solarenergie auch noch zu Geld machen!
Dadurch sinken die Lebenshaltungskosten beträchtlich. Dies hat zur Folge, dass auch weniger Kapital zum Leben entnommen werden muss. Dadurch sinken wiederum die Beiträge in der GKV.
Kinder / Familienversicherung
Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben insbesondere für Privatiers mit einem Ehepartner und/oder Kindern erhebliche Vorzüge. Denn hier greift die Familienversicherung ganz automatisch ein, wenn die Ehegatten und/oder die Kinder über kein eigenes Einkommen von mehr als 450 Euro pro Monat verfügen. Kinder bis zum 23. Lebensjahr sind somit familienversichert über den Privatier. Und solange sie in einer Ausbildung oder einem Studium stecken, sogar bis sie das 25. Lebensjahr erreicht haben. Auch für Ehegatten gilt dasselbe Prinzip der Familienversicherung über den Privatier. Solange der Ehepartner keinerlei eigenen Einkommen über 450 Euro erzielt, ist er auch beitragsfrei mitversichert. Ein Vorzug, den manch ein Privatier sicherlich zum Denkanstoß nutzen sollte, um sich zwischen einer privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung zu entscheiden.
Wann in die PKV?
Privatiers, die sich sicher sind, dass ihre Einkünfte hoch genug sind, dürfen selbstverständlich auch darüber nachdenken, in die private Krankenversicherung überzugehen. Das Einkommen sollte jedoch sicher und ausreichend hoch sein, um den Lebensstandard halten zu können, aber vor allem auch die Ausgaben der privaten Krankenversicherung decken zu können. Hinzukommend, dass Privatiers auch im Alter wissen müssen, dass die Monatsbeiträge der privaten Krankenversicherungen steigen werden, weil die Risiken sich für einen persönlich erhöhen werden. Auch hier muss bei der Berechnung über Jahre auch genau geachtet werden, ob man sich auch im Alter etwaige Beiträge der privaten Krankenversicherung leisten kann. Denn ein Übertritt zur gesetzlichen Krankenversicherung ist mit den Jahren immer schwerer.
Hohes Einkommen
Sollten die Rücklagen wirklich ausreichend hoch sein und beispielsweise die Kapitaleinkünfte ebenso monatlich hohe Einnahmen ermöglichen, dann steht der privaten Krankenversicherung nichts im Wege. Denn die Beiträge der privaten Krankenversicherungen sind nicht von den Einkünften abhängig. Faktoren wie das Alter, etwaigen Vorerkrankungen und selbst der Beruf wird bei Versicherten berücksichtigt (riskante Jobs = höhere Monatsbeiträge). Deswegen ist es so wichtig zu betonen, dass ein hohes Einkommen und ein sicheres vor allem wichtig sind, um in die private Krankenversicherung überzugehen.
Jung, gesund und fit
Da im Alter die Monatsbeiträge einer privaten Krankenversicherung steigen, ergibt es Sinn, sich so jung wie möglich als Privatier anzumelden. Insbesondere in den Altersreihen, wo man noch gesund und einfach fit ist. Das trägt nämlich enorm zum möglichen Monatsbeitrag bei, was natürlich auch im Sinne eines Privatiers ist. Gleichwohl die höheren Beiträge einer PVK zur Altersrückstellung dienen, wenn Privatiers älter werden, sind mit dem Alter die Beiträge pro Monat dennoch sehr hoch. Jünger als durchschnittlich 40 Jahre sollte ein Privatier in jedem Fall sein, um in die private Krankenversicherung zu wechseln.
Wer derweil schon zwischen 35 und 40 Jahren ist, der darf selbstverständlich auch in diese wechseln oder verbleiben, aber dann muss nochmals erwähnt werden, wie wichtig das Einkommen ist, um sich die erhöhten Beiträge auf Dauer leisten zu können. Je jünger, fitter und gesünder – desto besser! Denn so sind häufig die Beiträge derart niedrig, dass nicht einmal 300 Euro zu Buche stehen würden. Im Gegenzug ist dennoch eine hohe Gesundheitsvorsorge/-versorge garantiert.
Anspruch auf höchste Versorgung
Die private Krankenversicherung ist vor allem dann eine Option für Privatiers, wenn sie viele Sonderleistungen im Tarif mit einbinden. Der Basistarif bietet ohnehin schon eine zügige Terminvergabe bei allen Ärzten, aber bis zum Premiumtarif, der natürlich kostspieliger ist, liegen dennoch Welten. Höchstleistungen führen natürlich auch immer zu höchsten Beiträgen, aber ebenso auch einer hohen Versorgung. Wer ein Einzelzimmer wünscht oder mit dem Chefarzt in Kontakt treten mag, dem ist die hohe Gesundheitsvorsorge durch die private Krankenversicherung in jedem Fall zu empfehlen. Jeder potenzielle Patient hat das Recht, sich seinen Tarif gemäß seiner finanziellen Möglichkeiten also so anzupassen, dass bis zum Chefarzt und Einzelzimmer wirklich herausragende Leistungsangebote geboten werden.
Krankenversicherung als Privatier optimieren – Tipps
Auch Privatiers haben die Möglichkeit, ihre Kosten für eine Krankenversicherung ein wenig zu optimieren. Hierfür wollen wir gerne mit einigen Tipps etwas behilflich sein, damit Privatiers sich schnell und vor allem für die richtige Krankenversicherung entscheiden können.
Auch wenn es für einen Privatier vielleicht gar nicht erforderlich erscheint, sich eine Halbtagsstelle für mehr als 450 Euro zu suchen – sie hat ihre Vorzüge. Denn ab 450 Euro Verdienst (also kein Minijob) sind Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig. Dadurch werden einige Prozente vonseiten der Arbeitgeber für die gesetzliche Krankenversicherung übernommen. Diese müssen von einem Privatier daher nicht mehr selbst aufgebracht werden, was natürlich auch einen sparenden Effekt mit sich bringt.
Darüber hinaus ist die positive Lebenseinstellung für viele Privatiers wichtig. Einen geregelten Alltag zu haben, der sonst häufig verloren geht, ist hier ein weiteres positives Indiz dafür, doch über eine Halbtagsstelle nachzudenken. Auch haben die Erfahrungen gezeigt, dass Privatiers häufig an soziale Kontakte einbüßen, wenn die Freunde arbeiten gehen und der Privatier sich entspannend zurücklehnen kann.
Hier macht es somit aus gesundheitlichen Gründen für die Fitness, für ein verbessertes Sozialleben und für einen geregelten Alltag neben den Gründen der Krankenversicherung Sinn, sich als Privatier die Halbtagsstelle durch den Kopf gehen zu lassen.
Auch plagt viele Privatiers die Langeweile, sodass der Kontakt zu anderen Menschen sicherlich guttun wird. Man kann sich unterhalten, nette Menschen kennenlernen und dem langweiligen Trott entkommen. Als Privatier mit gutem Einkommen muss man dies vielleicht gar nicht in Erwägung ziehen, aber es gibt eine soziale-, Versicherungs- und Gesundheitskomponente, die dabei zu berücksichtigen ist.
Spätestens Wechsel in die gesetzliche Krankenkasse nicht verpassen
Nicht angestellt zu sein und durch Kapitaleinkünfte ein schönes Leben zu genießen sowie dabei die private Krankenversicherung im Nacken der Gesundheit sitzen zu haben – das ist wirklich schön. Ohne Anstellung ist man eben auch der König oder die Königin der Entscheidung in welcher Krankenversicherung man gerne unterkommen möchte, denn das ist problemlos möglich. Anders sieht der Weg als Privatier zurück in die gesetzliche Krankenversicherung aus. Der Weg zurück ist hier gar nicht so leicht. Darum dürfen Privatiers den perfekten Zeitpunkt nicht verpassen. Denn ab spätestens 55 Jahren ist der Einzug in die gesetzliche Krankenversicherung unmöglich, sodass die hohen Ausgaben der privaten Krankenversicherungen ein Übel sind, dass es zu schlucken gilt. Dann ist nur noch die Familienversicherung über den Ehepartner ab 55 Jahren möglich, um als Privatier, der möglicherweise nicht mehr über genug Einkommen verfügt, wieder gesetzlich versichert werden zu können.
Umweg Anstellung
Neben den oben erwähnten Möglichkeiten gibt es für Privatiers, aber auch Selbstständige die Möglichkeit, sich einfach wieder anstellen zu lassen. Hierbei müsse potenzielle Versicherte jedoch berücksichtigen, dass die maximal mögliche Versicherungspflichtgrenze von 62.500 Euro Bruttoeinkommen im Jahr nicht überschritten werden darf! Dann wäre ein Wechsel von der privaten Krankenversicherung zur gesetzlichen in jedem Fall möglich. Diese Idee klappt aber im Übrigen auch nur dann, wenn Privatiers hier noch nicht das Alter von 55 Jahren erreicht haben!
Besteht derweil ein Anspruch auf das Arbeitslosengeld I? Dann ist der Wechsel zur gesetzlichen Krankenversicherung nach einem mindestens einmonatigen Bezug für den Privatier kein Problem! Allerdings gilt auch hier erneut, das Alter 55 ist die magische Grenze der eigenen Möglichkeiten, um in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln zu können.
Eine sicherlich nicht für jedermann infrage kommende Option für einen Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung ist der, sich bei den Nachbarn wie den Niederländern und Schweizern einmal umzusehen. Dort herrscht ebenfalls eine Versicherungspflicht, sodass ein einjähriger als Mindestzeitraum genutzter Aufenthalt dort empfohlen wird, um in die gesetzliche Krankenversicherung übergehen zu können. Denn bei der Rückkehr steht auch dem Wechsel zur hiesigen gesetzlichen Krankenversicherung nichts mehr im Weg!
Es ist also bei Weitem nicht leicht, von der privaten Krankenversicherung zurück in die gesetzliche Krankenversicherung überzugehen. Hier muss der richtige Zeitpunkt genau abgepasst werden, ehe es zu spät ist. Die magische 55 ist eigentlich das Ende aller Möglichkeiten. Drum empfehlen wir Privatiers immer, diesen Wechsel zügig mit den oben erwähnten Tipps zu beschleunigen, damit diese auf der sicheren Seite bei der Umsetzung sind!
Spezialfall KVdR nicht verpassen
Bei der Krankenversicherung der Rentner muss an dieser Stelle kurz erwähnt werden, dass wir hier nicht von einer eigenen Versicherung als solches sprechen! Hierbei handelt es sich um einen Tarif innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherungen. Es besteht also auch für einen Privatier die Möglichkeit, in diesen Tarif zu wechseln, wenn das Rentenalter zwischen 63 und 67 Jahren liegt sowie entsprechende Voraussetzungen erfüllt sind.
Zu den Voraussetzungen gehört, dass der zukünftige Versicherte bis zum Renteneintritt eine Arbeit aufnimmt und mindestens 9 Zehntel der zweiten Hälfte davon auch Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung war. Ob man nun freiwillig oder pflichtversichert war spielt keine Rolle. Hier zählt im Übrigen auch, wenn jemand familienversichert ist. Das bedeutet zunächst einmal, dass man mindestens fünf Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung vorweisen kann, um überhaupt die Aufnahme in der KVdR in Erwägung ziehen zu können. Die zweite Hälfte des Lebens ist es eben zudem notwendig, dass man gesetzlich versichert ist/war und hierbei zählt auch die Familienversicherung!
Wer indes immer gesetzlich versichert war, der muss sich um den Eintritt in die KVdR eigentlich keine Sorgen machen. Im Übrigen auch dann nicht, wenn man längst nicht mehr erwerbsfähig ist. Lediglich bildet hier die Ausnahme die bisherige private Krankenversicherung, wie bereits unter den Wechselabsichten erklärt. Hierfür müssen natürlich auch die Voraussetzungen und sogar das Alter stimmen.
Viele Vorteile
Der Clou an der KVdR ist, dass Kapitalerträge und Mieteinnahmen keinerlei Rolle mehr bei der Beitragsrechnung spielen. Wer den Zeitpunkt verpasst und nicht in rechtzeitig in die gesetzliche Krankenkasse wechselt, verliert den Anspruch auf die KVdR.
In aller Regel sind Privatiers eben nicht bis zum Renteneintritt in einem Job nebenher angestellt, sodass der KVdR Beitrag gering ausfällt, da dieser an den eigentlichen Rentenanspruch gemessen wird. Sowohl als privates und gesetzlich versichertes Mitglied einer Krankenkasse ist man im Alter der KVdR absolut auf der sicheren Seite. Denn keine andere Versicherung kann mit den niedrigen Beiträgen pro Monat noch locken.
Bedingungen für die Aufnahme in der KVdR
Um nochmals kurz die Voraussetzungen aufzuführen, die nötig sind, um den Tarif der KVdR zu genießen, folgen diese hier in schnell ersichtlichen Stichpunkten:
- 5 Beitragsjahre innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung
- 90 % der Hälfte des zweiten Lebens muss man Mitglied in der GVK gewesen sein (freiwillig-, pflicht- oder familienversichert !)
Mit dem zweiten Leben ist natürlich die Zeit seit der Erwerbsfähigkeit gemeint. Mit Beginn der ersten Erwerbstätigkeit zählt der Countdown, wo es mindestens 90 Prozent des Lebens notwendig ist, eine Mitgliedschaft innerhalb einer GVK vorweisen zu können. Allerdings ist das Gute, dass es hierbei uninteressant ist, ob man sich freiwillig versichert hat, gesetzlich pflichtversichert wurde oder familienversichert war. All das zählt in die Voraussetzungen für die KVdR mit!
Entnahmen aus dem Aktiendepot sind keine Erträge
Bei Ausschüttungen sowie Kursgewinnen wird selbstverständlich eine Kapitalsteuer erhoben. Sollte jedoch der Verbrauch des Basiskapitals auftreten, sind dort natürlich auch keine Einnahmen vorhanden und somit sind diese Entnahmen auch von der Versteuerung ausgeschlossen. Dies zunächst einmal zum ersten Missverständnis, wenn es um Entnahmen, Versteuerung und der Nichtversteuerung von Entnahmen geht.
Wer Privatier ist, darf sich darüber freuen, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen auch nur bei der Entnahme die Gewinnanteile, die auf der Einkommenssteuer ausgewiesen sind, entsprechend zum Beitrag geltend macht. Ohne dabei die Mindestbeitragsgrenze zu erreichen, wird dem Privatier hier so ermöglicht, hohe Summen zu entnehmen.
Beispiel
Klingt kompliziert? Anhand folgendem Beispiel wird es deutlicher!
Privatier, nennen wir ihn Michael, hat ein sehr ansehnliches ETF-Portfolio. Von diesem möchte Michael nun 1500 Euro in der sogenannten Entsparphase entnehmen. Sein Basiskapital beträgt von diesen Entnahmen aber nur 500 Euro und die restlichen 1000 Euro sind Dividenden und Kursgewinne. Andere Einnahmen hat Michael derzeit nicht, sodass sein Einkommen pro Jahr gerade einmal 12.000 Euro beträgt. Denn das Jahr hat bekanntlich 12 Monate und dies multipliziert mit 1000 Euro (denn Basiskapital zählt hier nicht) ergeben 12.000 Euro. Ganz einfach, oder?
Damit allerdings noch nicht genug. Denn Michael ist in der Lage, seine Kosten für die Krankenversicherung steuerlich komplett abzusetzen. Das bedeutet, dass wenn Michael im Augenblick nur 190 Euro Monatsbeitrag als Mindestbeitrag bei einer gesetzlichen Krankenversicherung zahlt, dieser sich steuerlich nochmals reduziert. Genauer um 2.280 Euro. Denn 12 x 190 Euro ergeben 2.280 Euro und ein Rest von 9.720 Euro bleiben übrig. Eine Pauschale für Sparer gibt es indes auch, welche derzeit um die 801 Euro beträgt und abgezogen werden darf. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Michael hier steuerfrei sein Einkommen genießen kann. Denn er liegt mit seinem Einkommen unterhalb des Einkommenssteuer-Grundfreibetrages – der Wahnsinn!
Bei dem genannten Beispiel mit unserem guten Freund, dem ausgedachten Michael, berechnet die gesetzliche Krankenversicherung nur den Beitrag anhand des steuerpflichtigen Einkommens. Da dieser Beitrag vom Michael unterhalb der Mindestbeitragsgrenze liegt, ist der geringste monatliche Beitrag von circa 190 Euro durch die gesetzliche Krankenversicherung gegeben.
Wie von der PKV in die GVK wechseln?
Der Wechsel von der privaten Krankenversicherung zur gesetzlichen Krankenversicherung ist ein äußerst wichtiger Wechsel. Diesen möchten wir nicht auf die zu leichte Schulter nehmen, weil hier auch der Zeitpunkt eine entscheidende Rolle einnimmt. Aus diesem Anlass gehen wir an dieser Stelle erneut darauf ein, wie Privatiers in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln können.
Familienversicherung als Möglichkeit
Eine der wohl bekanntesten und oftmals schnellsten Möglichkeiten für einen Privatier in die gesetzliche Krankenkasse zurückzukehren ist, die Familienversicherung durch den gesetzlich versicherten Ehegatten. Natürlich sind hier nahezu die identischen Regelungen zu finden, wie für Kinder und Ehegatten innerhalb einer Familienversicherung durch die GVK auch, denn das Einkommen des Privatiers darf gewisse Grenzen nicht überschreiten. In diesem Fall bedeutet das, dass ein Privatier nicht mehr als 533 Euro inklusive der Werbepauschale pro Monat verdienen darf. Aus Einkommen eines Jobs versteht sich. Ein Minijob von 450-Euro ist hier ebenso gestattet.
Jobs oberhalb der 450-Euro-Grenze
Privatiers, die das Ziel gesetzliche Krankenversicherung fest im Blick haben, können sich indes auch einen Job suchen. Eine Festanstellung, die mindestens über dem Minijobgehalt liegt, reicht hier aus, um sozialversicherungspflichtig angestellt zu sein und somit ein Anrecht auf die Rückkehr in die GVK zu haben. Es dürfen indes jedoch nicht mehr als 64.350 Euro verdient werden.
Gesetzliche Krankenversicherung im Ausland
Im Ausland gibt es auch eine gesetzliche Pflichtversicherung und dieser muss ein Privatier beitreten sowie mindestens ein Jahr in diesem Land leben. Die Kündigung der privaten Krankenversicherung sollte schnell erfolgen und im Ausland muss eine Arbeit, versicherungspflichtig, aufgenommen werden. 12 Monate ist hier der Mindestaufenthalt und die Mindestlaufzeit des Arbeitsverhältnisses, um innerhalb von drei Monaten nach Rückkehr zurück in die gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen zu werden.
Kurzfristig einfach arbeitslos melden
Mit der einfachen Meldung bei der örtlichen Arbeitsagentur für Arbeit, um den Erhalt des Arbeitslosengeldes I zu verifizieren. Dadurch ist es möglich, sich sofort wieder in einer gesetzlichen Krankenkasse zu versichern. Nur Privatiers ab 55 Jahren haben hier weiterhin keine Chance, einen Wechsel in die GVK anzustreben. So leid es uns tut, hier gibt es keine guten Nachrichten. Im Übrigen reicht es derweil auch aus, nur einen Monat Arbeitslosengeld I zu beziehen, um dann in die GVK überzugehen!
Fazit Privatier Krankenversicherung
Als Privatier genießt man zwar das Recht, sich zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung zu entscheiden, aber die Bürde der Entscheidung ist ziemlich groß. Eine private Krankenversicherung begeistert durch ihre hohen Versorgungsgarantien. Chefarztbehandlung bei einem entsprechenden Tarif ebenso wie die Einzelzimmerwahl ist kein Problem. Aber hohe Kosten sind im Alter garantiert! Privatiers, mit wenig Einkommen sollten hier also in jedem Fall die GVK bevorzugen. Wobei auch immer berücksichtigt werden sollte, dass der Wechsel in die GVK von einer PVK ziemlich aufwendig werden kann und ab 55 Jahren gänzlich unmöglich ist. Ein Umstand, der es den meisten Privatiers oder baldigen Privatiers sicherlich nicht leichter machen dürfte, sich für eine Krankenversicherung zu entscheiden.
Abschließend können wir nur daran appellieren, dass der hohe Verdienst für die private Krankenversicherung essenziell ist. Das Monatseinkommen muss bis ins tiefste Alter hoch und garantiert sein, um später die Kosten auch bei steigenden Beiträgen der PVK decken zu können. Bestehen hier bereits leichte Zweifel, dann ist die GVK die bessere Wahl!
Insbesondere auch im Hinblick auf die Krankenversicherung der Rentner, die es nur im gesetzlichen Krankenversichertentarif gibt, ist diese für Privatiers ohnehin empfehlenswerter. Denn die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherungen werden nicht mehr auf die Miet- und Kapitalerträge berechnet, was natürlich ein finanzieller Vorzug ist.
Die private Krankenversicherung kommt somit für nur einige wenige Privatiers wirklich infrage. Die Entscheidung sollte aus vielerlei Gründen nun leichter sein und hoffentlich konnten wir mit unseren Informationen dazu beitragen!